tschechischer Schriftsteller; Werke u. a.: "Herr Theodor Mundstock", "Der Leichenverbrenner", "Die Toten auf dem Ball", "Reise ins gelobte Land"
* 24. September 1923 Prag
† 19. August 1994 Prag
Herkunft
Ladislav Fuks war in Prag aufgewachsen.
Ausbildung
Nach dem Krieg studierte er Philosophie, Psychologie sowie Kunst- und Literaturgeschichte und schloß die akademische Ausbildung 1949 mit der Promotion zum Dr. phil. ab.
Wirken
Berufstätig wurde er anschließend als Mitarbeiter verschiedener staatlichkultureller Institutionen. Seit 1962 arbeitete er als freier Schriftsteller. Bereits in den Jahren zuvor hatte er verschiedene erzählerische Beiträge in der Zeitschrift "Der Mai" veröffentlicht.
Ein weltweites Echo fand F. bereits mit seinem Romanerstling "Herr Theodor Mundstock" (1963; in einer dramatisierten Fassung 1993 von Bruno Boeglin in Avignon inszeniert), der in zehn Sprachen übersetzt und wegen seiner unsentimentalen Schilderung viel gelobt wurde. Das Buch spielt anfangs der 40er Jahre im jüdischen Teil der Prager Altstadt, deren Atmosphäre in diesen Jahren von der nationalsozialistischen Besetzung bestimmt war. Theodor Mundstock, ein kleiner jüdischer Beamter, der zum Straßenfeger degradiert worden war, wußte genau, daß ihm in dieser Zeit ein gewaltsamer Tod bestimmt war. Die ausweglose undurchdringliche Finsternis der physischen Angst, die an den Rand ...